Der Wärmehaushalt scheint etwas durcheinander geraten zu sein. Winterlich dicke Wolljacke für oben, Socken an die Füsse. Zum Glück habe ich letzten Herbst nach 26 Jahren Abstinenz eine Serie Socken gestrickt. Weise Voraussicht? Vorahnung? Ich gehe seit 1993 barfuss in die Schuhe und Winterstiefel. Ich hatte zuvor immer eiszapfenkalte Füsse und im Herbst 93 in einem Buch von Luisa Francia schon gelesen, wie sie das macht. Sie vertrat die Meinung, dass die Füsse sich die Wärme selber holen können. Als ich sie dann mitten im Dezember zu Lucia in Damvant in der Villa Kassandra barfuss in Halbschuhe schlüpfen und spazierengehen sah, beschloss ich, es auszuprobieren. Wichtig waren mir Stulpen, um die Knöchel warm zu halten. Die ersten drei Wochen zog ich die bis knapp vor die Zehen, wenn ich Kälte verspürte. Zwei, drei Minuten später waren die Füsse wieder warm. Nach drei Wochen war das Thema kalte Füsse Vergangenheit, bis auf die Ausnahme während der schlimmsten drei Winter vor der Hashimoto-Diagnose 2009. Mit der anschliessenden Substitution von Schilddrüsenhormonen ergab sich auch das wieder. Später musste ich merkwürdigerweise einen Winter lang dünne Strümpfe anziehen, als ich aus unerfindlichen Gründen in Winterstiefeln, in denen ich drei Winter lang schon wie mit Pantoffeln so bequem unterwegs gewesen war, plötzlich Blasen bekam.
Mein Gehrekord gestern waren 400 m. Den Berg runter gings noch gut. Langsam, sehr langsam, aber energiesparend. Ich war gesalbt mit antroposophischer Pflanzenheilkraft. Solum uliginosum für die Muskeln, Spiraea für die Gelenke, Aesculus für die Schultern*. Die Pflegefachkraft der Spitex hatte mir zusätzlich eine Spritze in den Nacken geben können, so dass der Muskeltonus etwas gemildert wurde. Nach leichtestem Training beim Physiotherapeuten (20 kg Beinpresse und 2x15 rudern mit 1 kg) und Massage der Beine dauerte es fast 25 Minuten, um die 400 m wieder nach Hause zu kommen.
* Vorsicht, passt nicht grundsätzlich für alle gleich und wird individuell auf die Person abgestimmt.
Die Polymyalgie ist gerade nicht so prickelnd. Schmerzen hier und Schmerzen da und Druckschmerz beim Sitzen, schreiben nur in kleineren Etappen. Ha ja. Gestern Morgen hatte ich einen Heulanfall, vermutlich noch nicht der letzte, weil ich eine Stunde nach dem Aufstehen schon merkte, wie es Richtung totale Erschöpfung geht und ich nicht wusste, wie ich - trotz zwei Stunden Haushalthilfe pro Woche durch die Spitex - den Alltag bewältigen soll.
Aus dem Archiv vom 13. Mai - 27. Mai, Spital Arlesheim - From the archive of May 13 - May 27, hospital
Arlesheim Ita Wegman-Klinik, Innere Medizin
Andererseits bin ich dem Leben auch wirklich dankbar. Die Polymyalgie ist nicht lebensbedrohlich, wenn sie behandelt wird. Möglicherweise beeinflussen die Cortison-Gaben sogar den Hashimoto positiv. Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetreten. Während ich länger auf eine Diagnose wartete, dachte ich zeitweise an erste MS-Schübe. Ich wüsste nur gerne im voraus, wieviel Geduld ich brauche, wüsste gerne etwas über Erfahrungswerte. Ist es noch zwei Monate schlimm und wird dann kontinuierlich besser? Wird es schneller besser? Ja, ich weiss, da gibts keine Antwort. Wär aber schön. Kann ich nächste Woche vielleicht schon mit meinem E-Bike fahren? Das würde mir das Leben ungemein erleichtern. Taxi ist teuer und die sogenannten Behindertentransporte haben eine Anlaufzeit von drei Wochen um das Gesuch zu beantworten.
Dafür sind Garten und Balkonia/Fenstersims ein Wunderwerk. Die Arbeit vom letzten Jahr im Freizeitgarten hat sich gelohnt. Dieses Jahr konnte ich nichts säen,
nichts setzen und doch schaut es im Moment so schön aus, dass ich ruhig noch die paar Tage abwarten kann, bis Freund*innen Zeit haben, ein bisschen Platz für Zucchini, Kürbis, Salat & Co. zu
schaffen. Naturnahes Gärtnern, halt, es trägt Früchte in Schönheit :-)
The heat balance seems a bit confused. Wintery thick woolen jacket for the top, socks on the feet. Luckily I knitted a series of socks last fall after 26 years of abstinence. Wise foresight? Premonition? Since 1993 I walk barefoot in my shoes and winter boots. I've always had ice cold feet before and in the fall of 93 in a book by Luisa Francia I had already read how she thought about it. She took the opinion that the feet can get the heat themselves. When I saw her in Damvant at Villa Cassandra slip into shoes and walk in the middle of December without socks, I decided to give it a try. Cuffs were important to keep the ankles warm. For the first three weeks, I pulled it right up to my toes when I felt cold. Two, three minutes later, the feet were warm again. After three weeks, cold feet were the thing of the past, except for the worst three winters before the Hashimoto diagnosis in 2009. This was followed by the subsequent substitution of thyroid hormones and it got better again. Later, strangely enough, I had to put on thin stockings for a winter when, for some unknown reason, I suddenly got blisters in my winter boots, where I'd been so comfortable three winters long, as if I'd been wearing slippers.
My walking record yesterday was 400m. Down the hill it went well. Slow, very slow, but energy efficient. I was anointed with anthroposophic herbal medicine. Solum uliginosum for the muscles, Spiraea for the joints, Aesculus for the shoulders *. I also had an injection in the neck by the nurse of the home care, so that the muscle tone was alleviated a bit. After the slightest training with the physiotherapist (for example 20 kg leg press and 2x15 rowing with 1 kg) and massage of the legs it took almost 25 minutes to get the 400 m back home.
* Caution, does not always fit the same for everyone and is individually tailored to the person.
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The polymyalgia is just not so tingling. Pain here and pain there and pressure pain while sitting, writing only in smaller stages. Those are the breaks. Yesterday early in the morning I had a crying attack, probably not the last one, because one hour after getting up I already realized that I get into a total exhaustion and I didn't know how I have to cope with everyday life - despite two hours of household help per week by the home care.
On the other hand, I am really grateful to life. The polymyalgia is not life threatening, if it is treated. The cortisone supplements may even positively influence the Hashimoto. The worst fears have not occurred. While I waited longer for a diagnosis, I thought at times of first MS relapses. But I would like to know in advance how much patience I need, would like to know something about experience values. Will it still be as bad as now in two months and then getting better and better? Will it get better sooner? Yes, I know, there is no answer. But it would be nice. Can I maybe ride my e-bike next week? That would make my life a lot easier. Taxi is expensive and the so-called handicapped transports have a lead time of three weeks to answer the request.
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Arlesheim,
Ita
Wegman-Klinik, Innere Medizin
And again, on the other hand, garden and balcony/window sills are botanical wonders. The work of last year was worthwhile. This year I couldn't sow anything, set nothing and yet it looks so nice at the moment, that I can still wait the few days until friends have time, to create space for zucchini, pumpkin, salad & Co. Just gardening in close touch with nature, it bears fruit in beauty :-)
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