Zeitweise werden Schmerz und Trauer übermächtig, so dass alle Energie ins Weiterleben fliessen muss. Den Schmerz besänftigen. Stillen. Worte wirken dann einfach nur banal. Auf der Suche nach tauglicheren Bildern im Kopf brennende Nebelschleier. Die Kehle wie zugeschnürt. Um den Solarplexus ein unerträglicher Dauerdruck als laste tonnenweise Watte auf ihm. Die Lücke, die Thamiam, die sein Tod hinterlässt, fühlt sich nicht nur an wie eine Lücke. Mehr wie ein Tor, das in einen Felsen gehauen wurde. Oder eher ein riesenhaftes Tier, das erledigt am Boden liegt. Wirbelnde Energie, die nirgends ein Gefäss findet. Fassungslosigkeit über das Endgültige verursacht immer noch unwillkürliches Kopfschütteln. Wissen und nicht glauben wollen. Nicht glauben können. Grausame Zweidimensionalität von Portraits, Fotos. Ab-Wesen-heit. Abwenden den Blick, der doch wieder hingezogen wird. Ja, er hat mich angeschaut. Ja, er hat mich angelacht. Ja, er war nachdenklich. Und ja, er war voller Leben. Ja, er atmete. Ein und aus. Ein und aus. Ein. Aus.
Und all das mit dem neuen Wissen, dass die biologische Mutter dem Kind auf der Notfallstation am 18. April, am Anfang der Erkrankung tatsächlich die lebensrettende Massnahme verweigerte. Die Hospitalisierung. Uns hatte sie nach seinem Tod erzählt, er selbst habe nicht hospitalisiert werden wollen. Aber in Wahrheit waren es ihre Entscheidungen, die zu seinem einsamen und grauenvollen Tod führten.
Ein schrecklich hoher Preis.
Ich selbst habe in den letzten 26 Jahren nicht so oft schlechte Erfahrungen gemacht. Zwei Mal wegen Männern auf der Strasse und einmal erst kürzlich in einem anderen Zusammenhang.
(Abgesehen von selbst abwertendem Verhalten mancher gleichgeschlechtlich Liebender.) Ich kenne jedoch einige, die öfter verbale oder körperliche Gewalt erlebten.
Nein, wir sind nicht genügend akzeptiert, solange es diese Gewalt gibt und solange es nicht genau so "normal" ist lesbisch zu sein oder schwul oder trans oder bi ... wie hetero.
Oder solange es Menschen gibt, die behaupten, lesbisch/schwul zu sein sei unnatürlich. Oder nicht gottgewollt. Und dabei verkennen, dass mindestens 1500 Tierarten belegt sind, in denen es neben Mann-Fraupaaren auch gleichgeschlechtliche Paare gibt
Myself I haven't had many bad experiences in the last 26 years. Two times because of men on the street and lately in another context.
(Apart from the self-devaluing behavior of some same-sex lovers.)
However, I know some who have experienced verbal or physical violence more often.
Am 30. Juni beschloss der deutsche Bundestag die Ehe für alle. Inzwischen wurde sie auch vom Bundesrat gebilligt. In der Schweiz sind wir noch weit davon entfernt.
Was es ausmachen kann, wenn es keine Ehe für alle gibt und/oder kein Adoptionsrecht für LBGTIQ. Die leibliche Mutter kann z.B. von heute auf morgen beschliessen, dass du nicht mehr Co-Mama bist bzw. es niemals warst.
Einfach so. Dass es in deinem Herzen und denen der Kinder anders aussieht, spielt keine Rolle. Ihr habt keine Rechte, die ihr juristisch schützen lassen
könntet. Ihr seid dem Goodwill und/oder der Willkür anderer ausgeliefert.
Ein aktuelles Beispiel. Stell dir vor: Ihr wart vor vielen Jahren ein Liebespaar.
Mit Freundinnen sasst ihr zusammen und spracht darüber, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen ihr noch ein Kind haben möchtet. Mit einem schelmischen Grinsen erzähltest du, dein Sohn sei fast erwachsen. Somit habest du deine „Kinderaufzuchtpflicht“ bereits erledigt. Deine Liebste, nennen wir sie J., sagt, ein Kind zu haben könne sie sich vorstellen, aber sie brauche sicher noch drei Jahre, bis sie ihre Geschichte aufgearbeitet habe. Sie sei selber fühle sich noch zu bedürftig.
Happy Coming Out Day and PROTECTION and DIGNITY for PEOPLE who have to LIVE in homophobic countries.