Vorgestellt hatte ich es mir anders: ab Mitte Juli ganz entspannt und locker im Hier und Jetzt den hitzigen Sommer geniessen; nach den zwei schweren Knöchelverletzungen im Februar und März beim Physiotherapeuten trainieren, zur weiteren Stärkung und zur Freude schwimmen gehen und etwas längere Spaziergänge unternehmen; wenn es nachmittags zu heiss wäre um draussen zu sein schreiben, nähen, malen, lesen, Hörbücher hören, nichts tun, Siesta halten oder wegen eines tollen Films ins Kino zu gehen; FreundInnen besuchen oder welche zu Besuch hier zu haben; nachts am Wasser flanieren gehen und die Mediterranità geniessen. Ein wirklich guter Plan. Und eine Zeitlang klappte es wunderbar.
Dann kam die Woche, in der ich zwei Freundinnen zum Übernachten erwartete. Eine der beiden mit Katzenhaarallergie. Und meine zwei Katzen, die - obwohl viel draussen unterwegs, drin wegen der Sommerhitze so viele Haare liegen liessen wie noch nie, während nachts zum Lüften alle Fenster sperrangelweit geöffnet bleiben mussten und die Haare sich durch den Luftzug auch noch besonders gut überall verteilen konnten.
Eine Art Frühlingsputz war also angesagt in den fünf Tagen, bevor die Freundinnen ankamen. Kein Gegenstand, der nicht ein oder gar zweimal feucht abgewischt wurde, kein Zentimeter, der nicht mehrmals in der Woche abgestaubt oder gesaugt wurde.
Vor ihrer Ankunft vor zwei Wochen abends um halb acht hätte ich meine Wohnung für einen Hochglanzprospekt ablichten lassen können. Obwohl fix und fertig, musste ich doch im Garten noch die Pflanzen giessen.
Und so passierte es. "Natürlich". Ich vertrat mir denselben Fuss, der von den heftigen Verletzungen im Frühjahr noch nicht ganz ausgeheilt war. Es schmerzte jedoch nur kurz, und so führte ich tagsdarauf meine Freundinnen durch die Altstadt. Am nächsten Tag, bei einem kurzen Sonntagsspaziergang merkte ich bald, dass ich zurückhaltender sein musste, dachte aber immer noch nichts Böses. Später, bei spontanen, kleinen Seitwärtsbewegungen kamen Schmerzen. Und blieben - seither weiss ich viel genauer, wie ich mich beim Kochen bewege :-) Achte mal drauf, was dein Körperchen alles tut, während dein Kopf sich mit dem Inhalt deiner Töpfe beschäftigt.
Nun, vorgestern durfte ich meinen Fuss zu einem Blick in die "Röhre" (MRT) ausführen. Das Resultat: dieses Mal sind die Bänder wenigstens nur wenig überdehnt. Eine Stauchung ist sichtbar und den im März angerissenen
Knochen hats nochmals erwischt. Alles nicht so schlimm wie im Frühjahr, doch eine Übung in Geduld für Fortgeschrittene ;-)
Mein neuer "Sommerschuh" heisst "Maleo Sprint". Maleo ist mir ja klar, aber was mir die HerstellerInnen mit "Sprint" mitteilen wollen, bleibt schleierhaft und hinterlässt ein Schmunzeln.
Und ja, den Umständen geht es mir gut. Solange keine Steigungen sind, kann ich auch Fahrradfahren. So ein Glück.
